Zauberkünstler Pat Perry umrahmt und umgarnt die von Imbiss gefolgte Jahresversammlung kongenial.

Als Begrüssung stellte Co-Präsident Peter Hübner das Jahresprogramm, die einzelnen Veranstaltungen hinterleuchtend, vor: nach „Flaschen-Musik“ im Februar mit dem GlasBlasSingQuintett, der heutigen Mitgliederversamlung, stehen „Musig am Zürisee“ im Mai, Klavier- und Blasmusikprogramm anfangs Juli, Parktheaterprogramme für Junge und Erwachsene Ende August, septemberliche Orgelmusik von Johann Sebastian Bach und gar eine swingige Schlager–Ballnacht (!!) im November an. Ein fürwahr multilaterales Programm, die verschiedenen Kulturrichtungen perfekt abdeckend ! Die Mittwochgesellschaft Meilen besteht zwar seit 1849, ist aber keineswegs verkalkt: Mit neuer Programmgestaltung, Mitglieder-Umfrage und Website-Anpassung wird neuem Zeitgeist begegnet. Vielseitig war die Programmgestaltung schon immer, zeitgemässen Publikums-Ansprüchen soll sie weiterhin gewachsen sein. Den schwindenden Mitgliederzahlen und dem Besucherschwund tritt man mutig entgegen, wie Co-Präsidentin Beatrice Bosshard und Quästor Alain Chervet plastisch schilderten. Den „geschäftlichen“ Teil brachte letzterer in gewohnter Selbstverständlichkeit über die Bühne. Fast ein wenig Stolz wurde unter Computerhilfe vom Vorstandsmitglied Christoph Dubs die neue Website der MGM gezeigt. Ab sofort präsentiert die Mittwochgesellschaft Anlässe, Aktivitäten, Buchverkauf, Reservationen und Hintergrundinfos auf einer benutzerfreundlichen Website im Internet. Der gesamte Vorstand wurde „in globo“ wiedergewählt, die Geschäfte inclusive Budget 2016 anstandslos gutgeheissen, der offerierte jährliche Beinschinken mit Kartoffelsalat, zu einheimisch produziertem Wein serviert, konnte alsbald genossen werden.

Pat Perry: Hochstehende Zauberkunst: feinfühlig, ohne Effekthascherei spektakulär auf eigenen Wegen.

Der Flyer versprach nicht zu viel: Keine zersägten Frauen, Hasen aus dem Zylinder oder dergleichen erwartete einen. Künstler Pat Perry versteht seine Kunst ganz im Sinne von Hintergründigkeit. „Gedanken kann man nicht nur ablesen, sondern auch senden“ liess er denn auch zwischendurch verlauten. Als Absolvent der Zauberschule Zürich, Mimenschule Ilg und der Mystery school New York bedient er sich  zwar „magischer“ Methoden  herkömmlicher Ausbildung, versteht es aber ausgezeichnet, letzterer seine persönliche „Manier“ zu verpassen. Da er das Publikum meist in den Ablauf einbezieht, ist der direkte Kontakt gewährleistet, das Staunen über die Unbegreiflichkeit ausgeprägt. In regelmässiger Folge zeugten Ausrufe heftigen Staunens aus dem Saal die Faszination über Pat Perry’s Kunstfertigkeit: Da fanden nicht nur beschriftete Jasskarten nach Blindauswahl ihre rechtmässigen Besitzer wieder, wurde aus einer Seifenblase eine Glaskugel, welche unter darüber gelegtem Tuch vom Künstler – ohne sie zu berühren –  durch die Lüfte geführt wurde (da war kein Stab und Nichts, nur offenbar plötzlich steifes Tuch !). Er selbst bezeichnete sich mitunter artgerecht als Illusionist, man ist geneigt, zu sagen: fürwahr !! Eine irritierende, faszinierende Reise ins Wunderland der Übersinnlichkeit, transcendance fascinante. Die vielen Münzen, welche bei hochgekrempelten Ärmeln aus seiner Hand kamen verwirrten die fasziniert staunenden Gäste ebenso wie die telepathisch erreichte Nennung einer im Publikum gewählten Stadt (Yangun). Darin zeigte sich seine erkleckliche Gesprächsführungskunst, mittels welcher er die richtige Lösung anpeilt – eine tolle Sache, man war begeistert ! Pat Perry betreibt in Zürich mittlerweile das weltweit einzigartige close up – Theater für Mentalmagie, ein Zauberlabor, gleichsam Eintauchen in eine fremde, faszinierende Welt ermöglichend, wo das «Wie» nicht mehr an erster Stelle steht, sondern die Freude darüber, etwas nicht zu verstehen.